„Der cannolo überrennt seine Sinne. Die Kruste des Röllchens zersplittert beim ersten Biss, und sein Mund füllt sich mit einer Wolke aus schneeweißem Quark. Aromen verpuffen wie Feuerwerkskörper an San Pancrazio. Da knistert Karamell, pocht Vanille an seinem Gaumen, und er beißt auf, ach, bittersüße Orangenschale, kandierte Kirschen und geröstete Pistazien. Und überall zugleich wie die Hand seiner Mutter ist da die ricotta, mild-süß, säuerlich und ein kleines bißchen salzig.“

Wow, ich hab dieses süße Teilchen ebenfalls genossen.

An einer anderen Stelle beschreibt Giordano Mandarinen auf ähnliche malerische Weise und man sieht sie richtig vor sich.

….und grundsätzlich erzählt der Autor die Lebensgeschichte seines Urgroßvaters, Barnaba Carbonara, der 1880 auf Sizilien geboren wurde.

Er wächst in Armut auf und hat unter den Wutausbrüchen und Schlägen seines Vaters zu leiden.

Barnaba träumt davon, aus der Armut auszubrechen und reich zu werden.

Und tatsächlich schafft er es vom armen Jungen zum erfolgreichen Zitrushändler auf dem Münchner Grossmarkt.

Dabei bleibt er zeitlebens Analphabet, nur mit Zahlen kommt er wunderbar zurecht. Zahlen sind für ihn Farben und Aromen.

Sein Weg ist von Erfolg und Misserfolg gekrönt. So oft er gewinnt, so oft verliert er auch. Nur seinen Lebensmut und seinen eisernen Willen, seinen Traum zu verwirklichen, den verliert er nie.

Am Ende blickt er auf ein Leben zurück in dem er 24 Kinder gezeugt hat, ein Vermögen verdient und verloren hat und ähnlich wie Forrest Gump einige historische Persönlichkeiten kennengelernt hat.

Eine schöne sizilianisch-deutsche Familiengeschichte, die in einer wunderbar bildreichen Sprache erzählt wird.